Die richtigen Fahrradschlauch-Größen für deine Reifengröße finden – und mehr
Veröffentlicht am
Ist der Reifen platt, muss ein neuer Schlauch her. Wir erklären dir, wie du die richtigen Fahrradschlauch-Größen und Spezifikationen für deine Reifengröße findest.
Praktisch jeder Radfahrer hat schon mal einen platten Reifen gehabt. Oft lässt sich der Schlauch noch flicken, aber ist er zu alt oder der Schaden zu groß, dann hilft alles nichts – es muss ein neuer Schlauch her. Wenn du wenig Erfahrung im Fahrradreifen-Wechsel hast, dann kann die Auswahl an verfügbaren Schläuchen etwas verwirrend sein. Wir geben dir eine Übersicht und erklären dir, welche Schlauchgröße, welches Ventil und welches Material am besten für welchen Fahrradtyp und Fahrstil geeignet ist.
Die korrekte Schlauchgröße für dein Fahrrad
Du brauchst im Prinzip zwei Größenangaben, um die korrekte Schlauchgröße zu finden. Die Größe deines Fahrradreifens bestimmt sich durch die Laufradgröße (meist in Zoll angegeben) und die Reifenbreite in Millimetern. Zusätzlich solltest du auch dein Einsatzgebiet berücksichtigen. Bei einem City Bike ist die Pannensicherheit deutlich wichtiger, als das Gewicht des Schlauches oder der Rollwiderstand. Bei einem Rennrad, wo es um jedes Gramm geht, sieht die Sache wieder ganz anders aus. AERON Airtubes hat für jeden Einsatzzweck dezidierte TPU-Schläuche entwickelt, die dir die beste Lösung für deinen Fahrradtyp bieten.
Zurück zur Größe: Du findest die korrekte Größe deines Rades, beziehungsweise des Reifens auf der Seitenwand des Reifens, dort sind Reifenbreite und Innendurchmesser gemäß des ETRTO-Standards in Millimeter auf dem Fahrradmantel aufgedruckt – zum Beispiel 57-622. Auf den Packungen der Fahrradschläuche selbst ist meist die Felgengröße sowie die kleinste und größte Reifenbreite zu finden, auf die der Schlauch passt. Diese Angabe hängt mit den Eigenschaften von Schläuchen zusammen: Je nachdem wie stark du sie aufpumpst, passen sie auf unterschiedliche Reifen-Durchmesser. Aber mit der puren Größe des Schlauches ist es noch nicht getan.
Das richtige Ventil für mein Fahrrad
Es ist wichtig, dass in deinem Schlauch ein passendes Fahrradventil verbaut ist, denn es gibt unterschiedlich große Ventile, die unter Umständen nicht durch die Felgenbohrung passen. Die folgenden drei Typen sind erhältlich:
- Dunlop (DV), auch Fahrrad- oder Blitzventil genannt. Diese Variante findet sich vor allem an älteren Rädern, oder an Kinder-, Trekking- und City Bikes. In den letzten Jahren hat sich das Sclaverandventil (siehe unten) bei fast allen Bikes gegenüber dem Dunlopventil durchgesetzt.
- Sclaverand (SV), auch als französisches- oder Presta-Ventil bekannt. Dies ist der Standard, ein im Durchmesser kompaktes und sehr benutzerfreundliches Ventil, das die Luft gut im Reifen hält und dennoch leicht zu befüllen ist. Alle Aeron-TPU-Airtubes sind mit dem Sclaverandventil ausgestattet, unsere City/Touren-Schläuche sind alternativ auch mit Schrader-Ventil erhältlich (siehe unten). Diese Ventilart passt durch jede Felgenbohrung.
- Schrader (AV), auch als Autoventil bekannt. Das Schraderventil findet sich vor allem an City Bikes und älteren Mountainbikes. Dieses aus der Autoindustrie stammende Ventilsystem hat den Vorteil, dass du es an jeder Tankstelle an den Luftdruck-Geräten für Autos aufpumpen kannst und es überdies sehr stabil ist. Liebäugelst du mit Schraderventilen solltest du aber dringend darauf achten, dass deine Bohrung in der Felge groß genug ist, denn diese Ventile haben einen größeren Durchmesser als Sclaverand-Ventile.
Auch solltest du, vor allem bei Carbonfelgen am Rennrad, darauf achten, dass du die richtige Ventillänge wählst. Diese hängt von der Felgentiefe ab. Welche Ventillänge du brauchst kannst du an der folgenden Größentabelle ablesen:
Felgentiefe | Ventillänge |
---|---|
35 mm | 55 mm |
40 mm | 55 mm |
45 mm | 60 mm |
50 mm | 60-70 mm |
55 mm | 70-80 mm |
86 mm | 110 mm |
Das richtige Material für deinen Fahrradschlauch
Zu guter Letzt bleibt die Wahl des Materials, denn die richtige Größe nützt dir nur etwas, wenn der Schlauch auch deinen Anforderungen entspricht. Hier gibt es drei Varianten:
- Butylkautschuk: Die klassischen schwarzen Fahrradschläuche bestehen aus Butyl und sind seit vielen Jahren auf dem Markt. Luftdurchlässigkeit und Pannensicherheit sind okay, aber Butylschläuche sind sehr schwer und haben daher den höchsten Rollwiderstand von allen Materialien.
- Latex: Latexschläuche waren lange Zeit vor allem bei ambitionierten Rennradfahrern sehr beliebt. Sie verfügen über einen geringen Rollwiderstand. Diesen Vorteil erkaufst du dir allerdings mit einer ganzen Reihe an Nachteilen: Latexschläuche sind empfindlich, was den Einbau recht umständlich gestaltet und selbst bei kleinen Schäden im Felgenband schnell zu Pannen führen kann. Sie halten zudem die Luft deutlich schlechter als jeder andere Schlauch, was häufiges Nachpumpen erfordert.
- Thermoplastisches Polyurethan (TPU): TPU-Schläuche verbinden das Beste aus allen Materialien. Sie sind leichter als Latex und bieten ein kleineres Packmaß, besseren Rollwiderstand und höhere Pannensicherheit als Butyl. Durch unterschiedliches Layering sind TPU-Schläuche variabel in ihrem Einsatzgebiet. Für extreme Road Performance gibt es ebenso ein passendes Produkt, wie für raue MTB- oder Gravel-Fahrten. Thermoplast ist nicht nur leicht, sondern auch leicht zu flicken und zu 100 Prozent recyclebar, was diese Schläuche zum perfekten Fahrradzubehör machen.
Nun weißt du alles, was du zur Wahl der richtigen Schlauchgröße beim Fahrrad wissen musst. Wir wünschen dir eine gute und hoffentlich pannenfreie Fahrt!